Mit 14 Flugstunden hatte ich meinen erste Soloflug. Das ist nun ein Dreiviertel Jahr her. Nun habe ich knapp 47 Flugstunden und über 130 Landungen. Ein ganzen Haufen Erfahrung den ich da
gesammelt habe. Jedoch ewig Schüler bleiben will ja keiner. So auch ich nicht. Letzte Woche war es soweit ich habe über Armin die Anmeldung für die Praktische Prüfung an das RP nach Freiburg
senden lassen. Dies ist die letzte Unterschrift welche ich brauche um die Ausbildung zu beenden. Am Montag kam die Bestätigung und ich bekam einen Prüfer zugewiesen. Mit einem mulmigen Gefühl im
Bauch zwischen Freude und Aufregung telefonierte ich mit ihm und wir entschiedenen uns auf den Tag heute.
Zu dieser Zeit hatte ich noch drei Tage Zeit zur Vorbereitung und besorgte mir über das LBA das Formular des Prüfers. So hatte ich einen Überblick was geprüft wird und glich dieses mit meinen
Mitschrieben aus den Flugstunden und Theoriestunden ab. Mit Armin wählte ich die GN als Prüfungsflieger und ich besorgte mir das aktuelle Flughandbuch dieser Maschine. Dieses lass ich einige male
durch um perfekt auf Fragen des Prüfers gewappnet zu sein.
Heute morgen dann teilte mir der Prüfer die Strecke mit: Von Schwenningen zum Titisee über Furtwangen zurück nach Schwenningen. Ich fragte ihn nach seinem Gewicht und ob er Gepäck mitbringen
würde und er erzählte mir noch ein paar Kleinigkeiten, so sollte ich bei der Berechnung den Wind außen vor lassen, „Das macht man in der Luft dynamisch, wissen Sie einfach wo der Wind
herkommt“.
Um 13:30 Uhr war ich Flugplatz und machte die Flugvorberitung. Hierbei ist es immer wieder ein guter Tipp die Tabellen des Flughandbuchs griffbereit zu haben. Armin überprüfte diese und gab mir
sein OK. Das beruhigte und ich konnte zum zweiten Teil der Vorbereitung kommen. Ich machte den Vorflugcheck, überprüfte alle Lichter, Öl und Kraftstoff. Mein Kollege zuvor hatte wohl an mich
gedacht und die Maschine stand fast vollgetankt für mich bereit.
Kurz darauf kam der Prüfer und es begann locker und gemütlich. Erstmal einen Kaffee für ihn und dann prüften wir meine Vorbereitung. Alles gut…. Am Flieger angekommen überprüften wir gemeinsam
erneut den Flieger und er schaute ins Flugbuch. Ich weiß nicht ob dies immer so ist, aber mein Prüfer erklärte mir einige Bauteile des Fliegers und was diese machten, ein wenig so wie in der
ersten Flugstunde. Ich hatte gefühlt das Handbuch des Fliegers auswendig im Kopf und war etwas unsicher ob er von mir so etwas erwartet hätte.
In der Maschine selbst sollte ich einfach mal machen und er nickte ab. Ich starte also die Maschine und meldete mich bei Armin auf dem Tower. Wir rollten zum Rollhalt und ich machte den
Abflugcheck. Ich sprach immer laut aus was ich tat und erklärte ihm vor dem Abflug meinen Plan: Start über Piste 22 dann in den Querabflug und von dort direkt auf Kurs. Er verbesserte mich und
wir flogen nach dem Start direkt auf Kurs. Nach rund 10 Minuten begannen wir mit einfachen Kurven nach links und recht, sowie langsam fliegen. Dann sollte ich eine Notlandung auf einem
Segelflugplatz machen ohne aufzusetzen. Hier wäre ich fast mit dem Wind vor Aufregung gelandet. Aber er wies mich indirekt daraufhin und ich korrigierte mein Vorhaben. Nun weiter Richtung
Titisee. Da wir einiges von der geplanten Strecke abgewichen bin musste hier die Karte raus und schnell umdenken und den neuen Kurs bestimmen. Auf der weiteren Strecke hatte ich meine Karte zur
Hand so oft wie es ging den „So ein GPS haben Sie ja nicht immer dabei, ich schalte das mal aus.“ Ich fand den Titisee auf Anhieb und wir flogen einen Bogen drüber. Nun passte meine Vorbereitung
wieder und ich ging auf Kurs nach Furtwangen. Hier machten wir eine Kurse Übung mit dem OBS. Ich sollte das Radial, auf dem wir uns gerade befinden, zum Sulz VOR nennen und dann theoretisch
beschreiben wie ich auf das Radial 030 komme. Puhh… das hatte ich so oft mit Martin geübt da ging das locker von der Hand. Nun die Höhe von 5000 Fuss halten und weiter auf Kurs. Das war leider
nicht so einfach. Der Schwarzwald hat eine Bezugshöhe von 4500 Fuß und ist sehr hüglig. Dies und der Westwind führte dazu, dass ich drei mal auf 5200 Fuß gestiegen bin bevor ich es bemerkte oder
er mich darauf hinwies. Kurz nach Furtwangen machten wir eine Übung mit besagter „Brille“. So habe ich nur noch einen Blick auf die Instrumente. Auch das schaffte ich sehr gut und es ging zurück
zum Platz. Hier dann eine Schleppgaslandung eine ohne Klappen und zuletzt eine Ziellandung. Bei der letzten näherten wir uns der Piste mit einem für mich beeindruckenden Slip und auch der Prüfer
fragte mich ob wir gerade slippen. Gelandet hielt ich kurz auf dem Rollweg und schaltete alle Lichter und Schalter nach Checkliste aus. Kurz drauf stellte ich die Maschine nach Checkliste ab.
Geschafft… Jetzt bleibt zu hoffen das der Prüfer das auch so sieht. Er ergänzte ein paar Kreuze auf seinem Protokoll und sagte dann im gleichen Ton „Herzlichen Glückwunsch“.
WOW…geschafft. Nach so viel lernen und fliegen habe ich es nun endlich geschafft und bin Privatpilot. Es war eine klasse Zeit und ich hoffe der Anfang für eine noch viel bessere Zeit. Die
Ausbildung bei der SFG ist sehr spannend und ich danke allen die mir auf dem Weg zur Lizenz geholfen haben!
Sportfliegergruppe Schwenningen a. N. e.V.
Ausbildungsleiter - Armin Schneider
Spittelbronner Weg 62
78056 Villingen-Schwenningen