Es ist Freitag und ich bin auf dem Weg zum Flugplatz. Im Auto denke ich an das, was mich heute erwartet. Nach der letzten Flugstunde hat Klaus mit Armin, unserem Ausbildungsleiter gesprochen.
Klaus ist der Meinung, dass ich ihn für das Fliegen von Platzrunden nicht mehr brauche. Davon soll ich heute Armin überzeugen. Er nimmt also neben mir in der Aqilla A210, D-ENKR, Platz.
Bevor es losgeht einen schnellen Blick auf die Website des DWD und einen zweiten in den Himmel. Heute wird es regnen und die Wolken bringen etwas Wind mit. Aber laut Armin stört uns das nicht
beim Fliegen und wir rollen zur Piste. Ich arbeite die Checkliste wie gewohnt ab und schon stehen wir am Abflugpunkt der Piste 04. Wir starten und kommen dem Regen etwas näher. Im Gegenanflug
erkläre ich Armin, dass ich zuvor noch nie bei Regen geflogen bin. Er bleibt gelassen und meint es nicht wirklich anders als bei Sonne. Kurz darauf kommen wir durch einen Schauer und die
vertikale Sicht wird schnell schlechter. Doch im Gegenanflug ist es wieder trocken und ein Regenbogen weist uns den Weg zum Endanflug.
Drei Platzrunden mit guten Landungen später ist der Regen schwächer geworden und wir landen erneut auf der Piste 04.
Armin schaut mich an und fragt mich wie ich mich fühle und ob ich mir vorstelle heute alleine fliegen zu können. Hui… erwartet hatte ich so eine Frage irgendwie aber in diesem Moment war ich
baff. Ich schaute Richtung Wolken einmal auf mein Kniebrett und dann zu Armin. Ja ich schaffe das. Drei Minuten später waren wir wieder am Abflugpunkt der Piste 04 nur diesmal ist wir nur die
Aquila und ich. Armin ist gerade ausgestiegn und zu Fuß auf dem Rückweg.
Ich kontrolliere nochmal den Abflug mit der Checkliste und dann geht es los. Ohne Fluglehrer sogar noch besser (Fluglehrer kosten nur Geld und bringen Gewicht mit meinte Armin danach), mit dem
fehlenden Gewicht hob sich die Aquila schnell vom Boden ab. Um nichts zu vergessen spreche ich die Checkliste laut vor mich hin und im Querabflug habe ich einen Moment Zeit und realisiere erstmal
richtig, dass ich ganz alleine in der Luft bin: Ein beeindruckendes Gefühl. So lange habe ich darauf hingearbeitet und nun endlich sitze ich alleine im Flugzeug. Auch der Regen macht mir nichts
aus.
Am Ende bin ich drei Platzrunden geflogen und steige mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht aus der Aquila. Das war eine super Belohnung für die bestandene Theorie.
Sportfliegergruppe Schwenningen a. N. e.V.
Ausbildungsleiter - Armin Schneider
Spittelbronner Weg 62
78056 Villingen-Schwenningen